Herstellung
Vom Getreide zum flüssigen Gold
Getreide & Mälzen
Grundsätzlich gilt für EVERMANN: Nur deutsches Getreide ist gut für einen deutschen Whisky. Daher findet sich Gerste und Weizen, mit deutschen Wurzeln in den EVERMANN Whiskys. Die Gerste ist verantwortlich für den malzigen Geschmack. Der Weizen hingegen sorgt für einen milden Charakter. Los geht der Prozess der Whiskyherstellung in der Mälzerei. Hier wird das geerntete Getreide auf großen Mälzböden ausgebreitet und befeuchtet. Ziel des Ganzen ist es, eine erste Keimung zu erreichen, wodurch sich die Stärke des Getreides in Zucker umwandelt. Dieser Prozess wird allerdings druch Trocknung unterbrochen - im Fach nennt man dies Darren - denn nicht die komplette Stärke soll sich bereits umwandeln. Das gedarrte Getreide wird geschrotet und kommt in Maischetanks.
Maische & Gärung
In diesem Maischetanks wird der Schrot mit heißem Wasser übergossen. Das Besondere: der Tankboden fungiert als eine Art Sieb. Der Schrot bleibt wo er ist, das Wasser kann mehrfach erhitzt und wieder über das Getreide gegossen werden, bis auch die letzten Stärkepartikel des Getreides in Zucker umgewandelt wurden. Was bleibt sind eine zuckerhaltige Flüssigkeit - die Würze - und Getreidefeststoffe. In der Gährung werden nun Hefe und Enzyme der Flüssigkeit zugesetzt, wodurch der Zucker sich in Alkohol umwandelt. Es entsteht eine alkoholhaltige Maische.
Destillation
Dies nennt man dann einen ``Wash``. Der entstandene Wash wird nun destilliert. Aus dieser Würze wird das Grunddestillat für EVERMANN Whisky. Auf Kupferbrennblasen wird sie nun zweifach destilliert, um ein reines und hochwertiges Destillat zu erhalten. Der Middle Cut bzw. das Herz wird von Vor- und Nachlauf getrennt, zurück bleibt ein feiner Brand mit malzigen Noten. Sobald dieses Destillat seinen Höhepunkt erreicht hat und seinen einzigartigen Charakter entfaltet hat, wird es für das Destillat spannend. Denn mit der mindestens 3-jährigen Holzfasslagerung, wird aus einem Rohdestillat ein Whisky.
AB INS FASS
Erst nach mindestens 3 Jahren Reifung im Fass wird das Grunddestillat zum Whisky.
Jedes Fass steuert eigene Charakterzüge bei und sorgt für besondere Noten, einen intensiven Duft oder eine besondere Farbgebung.
heavy toasted, toasted Tops
Ein stattlicher Amerikaner
Original Whiskyfass, produziert in den USA bei Independant Stave Company, einem Tochterunternehmen von World Cooperage.
Aus 18 Monate lang luftgetrockneter Amerikanischer Eiche hergestellt, geschlagen in Zoarks / Missouri.
Feuerverzinkte Bereifung, Spund aus Weichholz zum Einschlagen.
Getoasted im klassischen Gastoast, auch „Charring“, im Toastinggrad Char3 oder Alligator Toast, Char 4. Die offenporige Eiche und die in Relation dünne Daubenstärke lassen dieses Fass sehr stark atmen, wodurch eine zügige Reife erzielt wird.
Der Geschmack ist geprägt von Vanille, Holzcharakter durch Toasting, nussige Noten mit süßlichen Raucharomen.
Großzügige Farbabgabe mit einem goldigen Ergebnis.
heavy toasted, toasted Tops
Ein ungeschliffener Diamant
Akazienfässer sind außen roh, also unbearbeitet, für eine bessere Atmung und Reifung.
Je nach Toastinggrad geben die Fässer einen milden bis intensiven „Punch“ mit starkem Einfluss auf den Whisky.
Da die EVERMANN Whiskys in Akazienfässern mit heavy Toasting und zusätzlich getoasteten Heads, also Fassdeckel und -boden, lagern, wird nur ein geringer Anteil Akazie in Wilhelm vermählt.
Botanisch gesehen handelt es sich landläufig nicht um Akazienholz, das ausschließlich in Afrika wächst, sondern um die falsche Robinie, deren Holz und damit die Dauben heute sehr häufig auf Plantagen in Ungarn zu finden sind.
Die Akazienlagerung findet sich geschmacklich durch süßlich-würzige Noten bishin zu einem Duft von Gewürznelken.
heavy toasted
Gewachsen zu Napoleons Zeiten
Ein deutscher Whisky sollte natürlich, unter anderem, in Fässern Deutscher Eiche gelagert werden. Daher ist ein großer Teil des EVERMANN Fasslagers mit eben diesen Fässern bestückt.
Das Eichenholz der Fässer stammt aus einem 2200 Hektar großen Bürgerwald in Annweiler. Dieses geschichtsträchtige Holz wurde schon zu Zeiten von Napoleon hoch gehandelt und für die Herstellung exklusiver Whiskyfässer verarbeitet.
Das heavy Toasting beeinflusst den Geschmack unseres Whiskys vor allem durch seine charakteristischen Holznoten. Rauchig, würzig und natürlich.
medium toasted
Selten und besonders
Das Kastanienfass gehört in Deutschland zu den selten genutzten Fässern im Bereich der Whiskyherstellung. Bis dato wird vor allem Wein in den exklusiven und wertvollen Fässern gelagert. Bereits seit dem 18. Jahrhundert werden diese Fässer für die Lagerung von Wein benutzt. Dies liegt vor allem an den geschmacksgebenden Komponenten, welche das medium toasted Fass abgeben. Eine natürliche Süße unterstützt die mild-würzige Holznote.
Der Wald unserer Kastanienfässer wächst in der Region Wasgau / Trifels und gehört zu einem der wertvollsten Esskastanien-Bestände in Deutschland.
Eine Besonderheit dieser Fässer: Die Spunddaube ist zur Sicherung der Stabilität aus Eichenholz gefertigt.
once selected
Ein kleiner Schritt für die Menschheit
Diese zuvor einmal von einem amerikanischen Whiskyhersteller belegten Bourbonfässer bilden das Grundgerüst unserer EVERMANN Whiskys. Das Fass wird aus amerikanischer Eiche hergestellt und ist somit durch und durch amerikanischer Natur.
In unserem Holzfasslager finden sich fast alle großen Marken der amerikanischen Whisky Range. Von Jack Daniels, Brown Forman und Wood Ford Reserve bis hin zu Early Times, Heaven Hill und Old Watermill.
Jedes Fass hat aufgrund seiner Vorbelegung seine eigenen Charakterzüge und spielt so in das Bouquet der EVERMANN Whiskys ein. Dennoch umrunden sie alle ähnliche Noten von Vanille, Süße und Karamell. Dies ist vor allem auf das Toasting der amerikanischen Eiche zurückzuführen.
x-selected
Sherry, Sherry Lady
Wie der Name schon sagt, taucht das Rohdestillat hier in ein Fass aus amerikanischer Eiche mit Erstbelegung eines Oloroso Sherrys ein.
Die Grundlage für den Sherry bildet hierbei ein Oloroso Wein, der durch seinen süßlich-herben Charakter nicht nur den Sherry, sondern auch den Whisky prägt. Der Oloroso ist dunkel und kräftig, daher ist auch sein Fass dunkel verarbeitet, was nicht nur optisch gut aussieht, sondern auch das Eintreten von Sauerstoff auf ein Minium reduziert, wodurch ein anderer Reifemechanismus entsteht, als bei von außen unbehandelten Hölzern.
Süßweinfässer werden schwarz lackiert, so tritt weniger Sauerstoff in die Fässer ein und der Wein reift langsamer. Dies zeigt sich auch im Whisky, denn wo weniger Sauerstoff eintritt, bleibt auch mehr Geschmack im Fass. So spielt das Süßweinfass Süße, Würze und leicht säuerliche Noten in den Whisky.
Im Whisky macht sich die Sherrylagerung vor allem durch süßliche Noten bemerkbar. Auch leicht nussige Noten und ein trockener Charakter entspringen dem Sherryfass. Farblich kann der Whisky nach langer Lagerung auch mal einen Mahagoniton bekommen.
x-selected
Von Trauben und Whisky
Die frisch entleerten und ungeschwefelten Süßweinfässer stammen aus einer Belegung mit weißen Spätlesen, vor allem mit der Rebsorte Bacchus oder auch Scheurebe. Im Ausbau hat die Belegung einen Restzuckeranteil von 30 Gramm.
Das Besondere bei Süßwein- und auch Sherryfässern: Ein bisschen Restflüssigkeit bleibt immer im Fass. Sie gibt dem im Fass liegenden Whisky den letzten Schliff und eine angenehme Süße.